Kontakt Stiftung & DSV
Alle Informationen zu Kooperation der Kontakt Stiftung und dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. finden Sie auf unserer Event-Seite.
#gemeinsinnImSport - gemeinsinn-im-sport.de
Das Kunstwerk „Gemeinsinn" von Michael Bögle ist eine Auftragsarbeit, welche „Gemeinsinn im Sport“ durch eine andere Ausdrucksform, der Kunst, zum Ausdruck bringen soll. Aus Sicht der Kontakt Stiftung ist dies dem renommierten Freiburger Künstler in besonderer Weise gelungen. In der Werkbeschreibung können detaillierte Informationen zum Bild nachgelesen werden.
Das Stiftungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität Konstanz ist aktuell.
Bei einem Treffen der Projektbeteiligten am 06. November 2020 ergab sich folgende Projektbeschreibung:
In unserem Projekt „Gemeinsinn im Sport“ machen wir uns Gedanken über die Frage, wie der Gemeinsinn die Menschen im Sport verbindet. Wir gehen davon aus, dass der Sport kein Schauplatz für Einzelkämpfer:innen ist, sondern ein spezifisches soziales Band stiftet. Dieses soziale Band nennen wir „Gemeinsinn“, weil es ein Bewusstsein – einen Sinn – für diese Verbindungen und die damit verbundene Frage, wie wir eigentlich miteinander umgehen (wollen), braucht. Dazu gehört zum einen eine aktive Sportkultur, die uns auffordert, miteinander zu diskutieren, gemeinsame Feste zu feiern oder unseren täglichen Trainingsritualen nachzugehen. Zum anderen steht Gemeinsinn für die Auseinandersetzung jedes und jeder Einzelnen mit den kleinen und großen Themen des Sports (z.B. Trainingsgestaltung, Wettkampfansetzungen, aber auch sexualisierter Gewalt im Sport oder Medaillenfixierung). Deshalb orientieren wir uns an einem Leitbild, das Hans Lenk in einem berühmten Aufsatz geprägt hat: dem „mündigen Athleten“. Ohne mündige Athlet:innen kann es keinen Gemeinsinn im Sport und ohne Trainer:innen, die Raum für Selbstbestimmung, Kritik und Reflexion schaffen, kann es keine mündigen Athlet:innen geben. Darüber hinaus sind Funktionär:innen und alle anderen am Sportsetting Beteiligten gefragt, ein Umfeld zu schaffen, in dem auf eine mündige Art und Weise an Themen gemeinsam gearbeitet werden kann. Ganz konkret wollen wir also von allen Beteiligten wissen, was wir für den Gemeinsinn in einer Kultur der Mündigkeit tun können und was diesen Gemeinsinn aktuell bedroht.
Online Vortragsreihe “Gemeinsinn: Krise und Chance” (April und Juli 2021)
Ersten Online-Engagement-Workshop des Thüringer Handball-Verband e.V.
Prof. Dr. Aleida Assmann ist Kulturwissenschaftlerin und emeritierte Professorin für Anglistik an der Universität Konstanz. Ihre Forschungsinteressen umfassen Erinnerungsforschung, die Rolle von Generationen in Literatur und Gesellschaft und Theorien der Erinnerungskultur. Neben zahlreichen Werken zur englischen Literatur- und Kulturgeschichte hat sie sich intensiv mit der bundesrepublikanischen Gedächtnisgeschichte nach 1945 beschäftigt und mischt sich auch mit Interventionen in den gesellschaftlichen Diskurs ein. Dazu gehören ihre jüngsten Buchpublikationen: „Menschenrechte und Menschenpflichten (2018)", „Der europäische Traum (2018)" und „Die Wiedererfindung der Nation. Warum wir sie fürchten und warum wir sie brauchen (2020)".
Prof. Dr. Jan Assmann ist Ägyptologe, Religionswissenschaftler, Kulturwissenschaftler und emeritierter Professor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. In seiner Forschung beschäftigt er sich insbesondere mit der Kultur des Alten Ägypten und der Entstehung des Monotheismus. Bahnbrechend war seine Studie „Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen (1992)". Zu seinen aktuellen Monographien gehören „Kult und Kunst. Beethovens Missa Solemnis (2020)" sowie „Achsenzeit. Eine Archäologie der Moderne (2018)".
Prof. Dr. Aleida Assmann und Prof. Dr. Jan Assmann, die gemeinsam mit dem Balzan-Preis (2017) und dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels (2018) ausgezeichnet wurden, haben mit ihren Forschungen und Publikationen den Begriff des kulturellen Gedächtnisses geprägt und damit neue Wege für geisteswissenschaftliche Forschung geöffnet. Ihre Publikationen zu diesem Thema haben weit über die akademischen Debatten hinaus auch ein öffentliches Interesse gefunden.
März 2020 haben sie in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christiane Bertram das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Gemeinsinn. Was ihn bedroht und was wir für ihn tun können" ins Leben gerufen. Das Projekt wurde mit dem Eberle-Preis ausgezeichnet. Das von der Kontakt-Stiftung geförderte Projekt „Gemeinsinn im Sport" ist daran assoziiert.
Dr. Tobias Arenz ist Mitarbeiter der Deutschen Sporthochschule Köln (Abteilung Philosophie, Zentrum für Sportlehrer:innenbildung). Studium der Sportwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Erziehungswissenschaften an der Universität zu Köln und der Deutschen Sporthochschule Köln Promotion zum Dr. phil (s.c.l.) mit einer Arbeit zur „Gesellschaftstheorie nach Luhmann“ (ausgezeichnet mit dem Nachwuchspreis der Deutschen Sporthochschule Köln)
Olympischer Sport; Erziehungstheorie; Bildungstheorie; Gesellschaftstheorie; Systemtheorie; Kritische Rechtstheorie; Transfer in der Sportlehrer:innenbildung
Bildungswissenschaften & Sportwissenschaften; im speziellen: Erziehung & Bildung; Schulsport; Medienethik; Wissenschaftsethik; sozialwissenschaftliches Denken und Arbeiten
Arenz, Tobias (2020). Die Spur der Gesellschaft. Reflexionen zur Gesellschaftstheorie nach Luhmann. Weilerswist: Velbrück.
Arenz, Tobias & Niot, Nicolas (2020): Bürgerliche Gesellschaft und Neoliberalismus. In Volker Schürmann: Mündige Leiber. Grundlagen von modernem Sport und körperlicher Bildung. Darmstadt: wbg academics.
Dr. David Jaitner studierte Sport, Germanistik und Erziehungswissenschaften an der Universität Augsburg. Im Jahr 2017 promovierte er an der Deutschen Sporthochschule Köln mit einer pragmatistischen Perspektive auf die demokratische Funktion von Sportvereinen. Seit Februar 2019 verwaltet er die Professur für Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Bewegungspädagogik an der Technischen Universität Braunschweig mit. Die Forschungsinteressen von Dr. David Jaitner liegen in der grundlagentheoretischen Auseinandersetzung mit dem philosophischen Pragmatismus und theoriegeleiteten sozialempirischen Annäherungen an soziale Funktionen von Sport und Bewegung in unterschiedlichen Settings.
Dr. Petra Rogge ist Mutter von drei (inzwischen erwachsenen) Kindern; Pädagogin in der ambulanten Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Philosophin in eigener Praxis und Lehrbeauftragte für Sportphilosophie, Ethik in Sport, Medizin und Sozialer Arbeit (Universität Konstanz, Stuttgart, Zürich, Duale Hochschulen Baden Württemberg, Evangelische Hochschule Darmstadt).
Aktuelle Veröffentlichung (März 2021): „Der aufeinander einspielende Takt. Hüter leiblicher Würde“. Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Philosophien der Praxis; Leibliche Bildung; Körperkulturen, Krisen und Vulnerabilität; Sport, Spiel und Kampf; Zivilgesellschaft und Zivilität; Mitmenschlichkeit und Weltoffenheit u.a.m.; Leitfragen zum Mit-Sein: „In welcher Welt (Gesellschaft) wollen wir leben? Wie wollen wir dort mit uns, anderen und anderem umgehen?